Kann ich meinen Hund überfüttern? Hast auch du dir schon einmal diese Frage gestellt, bist du nicht allein. Denn zahlreiche Hundebesitzer möchten ihrem Vierbeiner ein Leben von hoher Lebensqualität ermöglichen. Sie informieren sich insbesondere über eine gesunde und artgerechte Ernährungsweise.
Im Stress des Alltags oder durch falsche Tipps aus dem Freundeskreis oder dem Internet kann es jedoch schnell passieren, dass du deinen Hund mit den falschen Lebensmitteln versorgst. Eine Überfütterung und ein zu hoher Fleischkonsum können dazu führen, dass deine geliebte Fellnase an Gicht erkrankt.
Doch was ist Gicht? Wie äußert sich Gicht beim Hund und welche Maßnahmen kannst du ergreifen, um der Erkrankung vorzubeugen?
Inhalt
Hundeerkrankung: Was ist Gicht?
Bei Gicht handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung bei Hunden, die bei zahlreichen Rassen auftritt. Die Problematik: Gicht wird häufig nicht erkannt. Zwar ist die Erkrankung leicht zu diagnostizieren, die Symptome fallen jedoch unspezifisch aus und werden von Hundehaltern häufig erst spät bemerkt.
Gicht bei Hunden kann durch eine Überfütterung ausgelöst werden. In diesem Fall verabreichst du deinem Hund hohe tierische Eiweißmengen. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn du dich für das Barfen entschieden hast.
Das Konzept basiert laut Angaben des Entwicklers auf dem Fressverhalten von Wildtieren. Hier werden insbesondere rohes Fleisch und roher Fisch verfüttert. Kritiker bemängeln, dass sich der Hund evolutionär entwickelt hat und selbst die Wölfe sich nicht ausschließlich von Fleisch ernähren.
Besonders ältere Hunde können empfindlich auf hohe Eiweißmengen durch Fertigfutter, Fleisch, Wurst, Pansen und Hundesnacks reagieren. Sie zeigen häufig Bewegungsstörungen, die Schmerzen auslösen. Auch eine Ausscheidedermatitis kann durch einen hohen Proteinkonsum begünstigt werden.
Hundehalter nehmen die Symptome häufig erst spät wahr, weil das Bewusstsein für die Erkrankung fehlt. Auch in Tierarztpraxen werden Lahmheit, Hautirritationen und weitere unspezifische Symptome häufig gar nicht oder erst spät mit Gicht in Verbindung gebracht.
Um die Gicht zu diagnostizieren, entnimmt der Tierarzt dem Hund Blut und bestimmt dann den Harnsäureanteil mit dem Dunkelfeldmikroskop innerhalb der nächsten 24 Stunden. In der Regel zeigen sich hier verdickte Erythrozyten-Wände. Die Verdickung kann dazu führen, dass sich Uratkristalle, auch rhomboide Kristalle genannt, bilden.
Tierärzte empfehlen hier in der Regel eine purinarme Ernährung bei Hunden. Das bedeutet, dass du den Eiweißkonsum deines besten Freundes deutlich einschränkst.
Hunde mit Gicht: die Behandlung
Gicht beim Hund ist behandelbar. Nach der Diagnose berät der Tierarzt dich umfassend. Du lernst, deine Fütterungsgewohnheiten umzustellen und erhältst Tipps für eine gesunde Ernährung für deinen Hund.
In den ersten zwei bis vier Wochen verfütterst du keine tierischen Proteine. Häufig empfehlen Tierärzte in diesem Kontext die Vergabe von Kartoffelsuppe mit Möhren oder weiteren Gemüsesorten, Reis, Nudeln und reifem Obst. Als Leckerlis kannst du Knäckebrot oder Zwieback anbieten. Achte darauf, dass dein Haustier viel Wasser trinkt.
Zudem erhält dein Vierbeiner unter Umständen Medikamente, die den Zellstoffwechsel anregen. So kann eine schnelle Besserung erzielt werden. In vielen Fällen zeigt der Hund bereits nach wenigen Tagen ein verändertes Verhalten wie stabile Hinterbeine.
Doch aufgepasst: Verfolgst du die Ernährungsumstellung nicht konsequent und gönnst du deinem Hund hin und wieder doch ein Stück vom Grillsteak, Kaustangen, Knochen, Wurst oder Innereien, kann sich der Gesundheitszustand deines Vierbeiners wieder verschlechtern. Dies gilt auch für Hunde mit Hautgicht, die Hautrötungen, einen Juckreiz, Analdrüsenentzündungen oder Hauterkrankungen durch Parasiten aufweisen. Eine eiweißarme Kost ist hier unabdinglich.
Wie äußert sich Gicht beim Hund?
Du möchtest endlich wieder einen ausgedehnten Spaziergang mit deinem Hund realisieren? Zeigt dein Vierbeiner seltsame Verhaltensweisen oder deuten Schonhaltungen auf Schmerzen beim Laufen hin, solltest du den Ausflug verschieben.
Denn durch Ausweichbewegungen versucht das Haustier, Schmerzen zu umgehen. Beißt sich dein Hund zusätzlich in die Gelenke, solltest du keine Zeit verstreichen lassen und einen Tierarzt aufsuchen lassen. Denn diese Verhaltensweisen können auf eine Gichterkrankung hindeuten.
Hunde mit Gicht leiden aufgrund von Gelenkentzündungen unter Schmerzen. Diese treten insbesondere nach körperlicher Belastung auf. Aber auch eine Unterkühlung kann zu Symptomen führen. Außerdem können die Gelenke des Hundes anschwellen. Auch ein Juckreiz oder ein Abschuppen der Haut an den Gelenken sind typisch.
Ferner können folgende Beschwerden auftreten:
- Bewegungsstörungen,
- Bewegungsunlust,
- rheumatoide Störungen,
- schwache Beine,
- Hautrötungen,
- Parasitenbefall.
Gelenkschmerzen können jedoch auch auf viele andere Erkrankungen hindeuten. Deshalb solltest du von einer Behandlung in Eigenregie absehen und die Beschwerden deines Hundes von einem Tierarzt beurteilen lassen. Dieser kann feststellen, ob die Schmerzen tatsächlich durch Gicht oder eine weitere Ursache wie eine körperliche Überbelastung, Übergewicht, Borreliose, Arthritis oder Arthrose ausgelöst werden.
Bei einer Arthritis leidet dein Hund unter einer Entzündung der Gelenke. Die Arthrose dagegen bezeichnet einen Gelenkverschleiß. Der Hund baut Gelenkknorpel ab. Die Gelenke versteifen und das Aufstehen und Hinlegen fällt dem Vierbeiner zunehmend schwer.
Überdies kann eine Dysplasie wie eine Ellenbogengelenksdysplasie dazu führen, dass die Gelenke deines Hundes schmerzen. Viele Hunde leiden unter Ellenbogengelenkdysplasien und Hüftdysplasien.
Dabei gilt: Gelenkschmerzen betreffen nicht nur alte Hunde. Stattdessen können auch junge Hunde anfällige Gelenke aufweisen und ein hohes Risiko für eine Gelenkerkrankung tragen. Dies kann Knorpel, Bänder, Knochen und Kapseln betreffen. Unterstütze den Erhalt der Gelenkstrukturen deines Vierbeiners so gut wie möglich und lasse dein Haustier regelmäßig vom Tierarzt untersuchen.
Wie verhindere ich Gelenkschmerzen beim Hund?
Eine gesundheitsförderliche Ernährung stellt sicher, dass dein Hund alle wichtigen Nährstoffe erhält und nicht zu viel Eiweiß aufnimmt. Darüber hinaus solltest du deinem Hund ausreichend Bewegungsmöglichkeiten bieten. Denn Bewegung ist die Grundlage funktionierender Gelenke.
Achte beim Ballspielen und Co. stets darauf, dass dein Hund keine ungewöhnlichen Bewegungen wie ein schnelles Stoppen durchführt. Vor allem heranwachsende Hunde sollten geschont werden, da intensive Belastungen zu Arthrose und Co. führen können.
Gib deinem Hund mit oder ohne Fell nach einer Diagnose ausreichend Zeit zur Regeneration und lasse ihn kontrollierte Bewegungen ausführen. Leidet dein Hund unter Übergewicht, solltest du dich bei deinem Tierarzt nach einer geeigneten Diät erkundigen. Denn auch das Körpergewicht kann die Gelenke langfristig belasten und zu einem Verschleiß führen.
Das Fazit – Gicht beim Hund vorbeugen
Zugegeben: Blickt dich dein Hund mit seinen großen, runden Augen an, ist es um dich geschehen. In diesem Moment erfüllst du ihm jeden Wunsch aus vollem Herzen und verteilst das ein oder andere Leckerli.
Setzt du auf proteinreiche Snacks und verfütterst obendrein eiweißreiches Tierfutter, viel Fleisch, Innereien und Eier, erhält dein Hund unter Umständen mehr Proteine als notwendig. Dies wiederum kann Gicht auslösen und zu Schmerzen führen. Zeigt dein Hund typische Symptome einer Gicht, suchst du eine Tierarztpraxis auf. Der Tierarzt empfiehlt in der Regel eine purinarme Ernährung und behandelt das Tier mit Medikamenten. Hältst du dich konsequent an die Ernährungsempfehlung, können sich die Beschwerden deines Hundes innerhalb weniger Tage bis Wochen bessern.